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Lessons Learned: Software-Upgrades im Handels­umfeld

In den letzten Jahren durften wir viele Kunden tatkräftig bei Software-Upgrades im Handelsbereich unterstützen – sei es durch die komplette Übernahme von Projekten oder die partielle Unterstützung mit Spezialisten. Einige unserer wichtigsten Einsichten teilen wir im Folgenden.

Aufräumen lohnt sich

Bei Upgrades werden viele Steine umgedreht und Altlasten aufgedeckt. Es lohnt sich, dabei proaktiv die betriebliche Notwendigkeit historischer Prozesse und Daten zu analysieren. Dazu gehören:

  • Deaktivieren ungenutzter Tasks und Services sowie Löschen zugehöriger Codes
  • Löschen von Datenbankhistorien wie Jobprotokollen und Versionierungen
  • Löschen nicht benötigter historischer Objekte wie Preise oder auch von Endbenutzern angelegte Konfigurationen

Damit kann das System bereits im Vorfeld eines Upgrades schlanker gemacht werden. Dies führt im weiteren Projektverlauf zu erheblich weniger Aufwand beim Testing. Denn was nicht vorhanden ist, muss auch nicht migriert und getestet werden.

Eine moderne Entwicklungsumgebung ist unabdingbar

Ein sauber aufgesetztes Code Repository, die automatisierte Erstellung von Testumgebungen und weitere Testautomatisierungen wie Regressionstests verringern den Testaufwand erheblich. Fehlt eine dieser Grundlagen, lohnt es sich typischerweise, Zeit in das Aufsetzen zu investieren. Die dafür aufgewendete Zeit wiegt bei Weitem die Zeit auf, die sonst zusätzlich im Rahmen der Upgrade-Arbeiten angefallen wäre.

Go-lives sollten minimal sein

Häufig bieten sich Möglichkeiten an, bei der Migration von Code sowie bei Funktionsanpassungen oder Umstellungen betreffend Hardware den Release vorzuziehen oder zumindest produktiv zu testen. Damit erfolgt eine zeitliche Aufteilung von Risiken. Denn der Erfolg eines Go-lives misst sich nicht an der Anzahl Abweichungen in Reports, sondern daran, ob der Handel ab Tag eins störungsfrei mit dem neuen System arbeiten kann. Zudem reduzieren sich damit die manuellen Arbeitsschritte beim eigentlichen Go-live. Idealerweise sollten am Tag des Go-live lediglich die Ports von Schnittstellen zu Umsystemen angepasst werden.

Upgrades betreffen das Business

Upgrades landen typischerweise als technische Notwendigkeit bei der IT. Aufgrund von Änderungen in der Software können Upgrades jedoch auch Anpassungen bei Arbeitsschritten von Endbenutzern erzwingen. Es lohnt sich somit, zusammen mit Endbenutzern die wichtigsten Anwendungsfälle zu dokumentieren. Daraus entstehen fachliche Abnahmekriterien. Zudem wird dadurch die Spezifizität des Testings erhöht.

Erwarte das Unerwartete

Release-Dokumente von Herstellern sind bei Upgrades nur die halbe Miete. Nicht selten finden sich Bugs in der Herstellersoftware. Aufgrund komplexer Systemabhängigkeiten und Eigenentwicklungen ergeben sich zudem typischerweise auch Aufwände ausserhalb der Standardfunktionalität. Es lohnt sich, diese Aufwände zu antizipieren und entsprechend vorzuplanen.

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